MT-Stadtgespräch: Auf der Suche nach Kunstrasen und Internat

Lebhafte Diskussion in Meißen zum Thema "Sport in Minden" / "Prägt das Image der Stadt" / Kooperation Schule - Verein

Minden (mt). In Minden wird Bundesliga-Handball gespielt, Leichtathleten haben Medaillen bei Olympischen Spielen geholt, und der Wassersport gehört, besonders im Schulbereich, seit Jahren zu nationalen Spitze.

Und das trotz Bedingungen, die für viele der mehr als 60 Besucher der Podiumsdiskussion zum Thema "Sport in Minden" im Pro Meißen nicht tragbar sind.
Diskussionsrunde MT-Sportchef Marcus Riechmann (rechts) im Gespräch mit (von links) Peter Düster, Bürgermeister Michael Buhre, Lutz Abruszat und dem Stadtsportverbands-Vorsitzenden Dirk Franck.

In der regen Diskussion mit Bürgermeister Michael Buhre (SPD), Bürgermeisterkandidat Peter Düster (BBM) sowie Lutz Abruszat (CDU), der die verhinderte Bürgermeister-Kandidatin von Union und FDP, Anke Peithmann, vertrat, fühlten Stadtsportverbands-Vorsitzender Dirk Franck und MT-Sportchef und Moderator Marcus Riechmann den Kommunalpolitikern auf den Zahn. Auch aus dem Plenum herrschte reichlich Gesprächsbedarf zu den "Baustellen" im heimischen Sport.

Als größter Problempunkt erwies sich dabei die vehement, vor allem von den Fußball-Vereinen, geforderte Suche nach einem geeigneten Terrain für einen Kunstrasenplatz, um nach den Diskrepanzen um den gerade erst fertiggestellten Kunstrasenplatz in Dützen ganzjährige Trainingsmöglichkeiten zu bekommen und anderen Sportvereine in puncto Hallenzeiten entgegenzukommen.

Dabei machten sie den Kandidaten unmissverständlich deutlich, dass der Sport mehr als nur die schönste Nebensache der Welt sein sollte und das Image der Stadt entscheidend prägt. Buhre, Düster und Abruszat versprachen, sich rasch um die brisante Problematik zu kümmern und Lösungen zu präsentieren - auch in der Endlosdiskussion um die Zufahrt zur Weserpromenade. Dabei schrieben die Vereinsvertreter den Politikern ins Aufgabenheft: Wenn gebaut wird, dann bitte die betroffenen Sportler eng in die Planung einbinden. So könnten immer wieder auftretende Fehler im Detail vermieden werden.

Auch das Besselgymnasium als "Sportschule NRW" ist derzeit ein großes Sorgenkind. Nicht nur das bislang fehlende, aber seinerzeit bei der Vergabe geforderte Internat, sondern auch die Beschaffenheit der Besselsporthalle sowie eine fehlende zweite Halle bereiten Politikern wie Lehrern Kopfzerbrechen. "Wir müssen sehen, dass hier dringend gehandelt wird, sonst sind wir das Prädikat NRW-Sportschule ruckzuck wieder los", redete GWD-Manager Horst Bredemeier nicht nur für seinen Klub, der auch von der Kooperation mit der Schule profitiert, Tacheles. Buhre erklärte, die Verwaltung habe die Pläne für die neue Sporthalle parat, doch im Rat als politischem Gremium liege die wegbereitende Entscheidung zur Fünfzügigkeit des Bessels auf Eis.

Einigkeit bestand hierin: Im Ganztagsbetrieb und in der Kooperation mit den Schulen liege eine Chance für Vereine, in der Konkurrenz um Hallenzeiten zwischen Schulen und Vereinen aber auch ein Spannungsfeld. Von unterschiedlichen Erfolgen in der Zusammenarbeit von Schule und Sportverein berichteten Harald Pohlmann (Pro Meißen) und Otto Weng (TSV Hahlen).
Während das Projekt in Meißen nach der Auflösung der Grundschule neue schulische Bindungen sucht, darf man in Hahlen stolz sein, schon 300 Schulkinder in den Verein integriert zu haben. Ein lobenswertes Projekt im Kampf gegen das sich ankündigende "Vereinssterben", das Handball-Kreisvorsitzender Philipp Koch mit der provokanten These". In 20 Jahren gibt es keine Sportvereine mehr" zugespitzt und thematisiert hatte.
Publikum Podiumsdiskussion
Aufmerksam verfolgten die mehr als 60 Besucher in Meißen die Diskussion zum Thema: "Sport in Minden".