Karl Schlüter: Weitsichtiger Lenker des Mindener Sports

Nachruf anlässlich seines Todes am 29.12.2013

Minden (Marcus Riechmann). Der heimische Sport trauert um Karl Schlüter. Der Begründer des Mindener Stadtsportverbands ist im Alter von 94 Jahren gestorben.

Umfassend und unermüdlich setzte sich Karl Schlüter Zeit seines Lebens für den Sport in seiner Heimat ein. Er gab den Mindener Vereinen eine gemeinsame Plattform und verlieh ihnen eine gemeinsame Stimme: Am 23. Juli 1954 wurde der Stadtsportverband gegründet. Karl Schlüter wurde zum Vorsitzenden gewählt und blieb es 30 Jahre lang.

Karl Schlüter beim
50. Herrenbierabend 2006
Früh unterstrich er die Kraft des Verbandes: Kurz nach der Gründung forderte er kommunale Unterstützung für den heimischen Sport ein. Als die ausblieb, organisierte Schlüter einen Protestzug durch die Stadt, an dem damals rund 3000 Menschen teilnahmen.

Bis zum 20. März 1984 leitete Karl Schlüter die Geschicke des Stadtsportverbandes. Dann übergab er den Stab an Karl-Heinz Korte. Schlüter wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ebenso bei seinem Heimatverein Eintracht Minden, den er von 1954 bis 1964 verantwortungsbewusst und weitsichtig führte.

Schlüter war nach dem Zweiten Weltkrieg auch maßgeblich an den Planungen des Hauses der Jugend an der Salierstraße (1956) und am Förderverein zum Hallenbad-Bau (1957) beteiligt und setzte sich Anfang der 90er-Jahre für den Ausbau des Weserstadions ein.

Als Aktiver übte sich der im Deichhof geborene echte "Mindener Jung" in der Leichtathletik, im Handball und im Turniertanzen. Hier war er 1963 Mitbegründer des ersten Tanzsportclubs in Minden (TC Rot-Weiß).

Die Würdigungen seiner Verdienste gipfelten am 17. November 1981 in der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Im Jahr 2004 wurde Karl Schlüter für seinen unermüdlichen Einsatz für den heimischen Sport mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Minden ausgezeichnet.